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Flora auf und neben Helgoland

Pflanzenwelt zwischen Wind, Salz und Fels

Die Pflanzenwelt Helgolands trägt deutlich die Spuren ihrer besonderen Umgebung. Wind, Salzgischt und die kargen Felsböden haben eine Flora geformt, die sich optimal an diese Herausforderungen angepasst hat. Auf dem Oberland wachsen vorwiegend niedrige, robuste Gewächse: Ein Teppich aus Kräutern, Moosen und Flechten überzieht den Felsboden. Der leuchtend gelbe Scharfe Mauerpfeffer und verschiedene widerstandsfähige Wegericharten behaupten sich selbst an exponierten Stellen.

Eine botanische Besonderheit der Insel ist der Helgoländer Klippenkohl – eine ursprüngliche Wildform des Gemüsekohls. Die in Deutschland nur auf Helgoland vorkommende Form dieser Pflanze hat sich durch ihre bemerkenswerte Salztoleranz perfekt an die Felsstandorte der Insel angepasst, wo sie in Spalten und auf schmalen Vorsprüngen gedeiht.

Unterhalb der Wasserlinie setzt sich der Artenreichtum fort. Die Meeresflora rund um Helgoland umfasst zahlreiche Algenarten, die an das nährstoffreiche, bewegte Wasser der Nordsee angepasst sind. Dazu zählen verschiedene Grün-, Braun- und Rotalgen. Besonders auffällig ist der Blasentang, dessen luftgefüllte Schwimmblasen ihm das Aufrichten im Wasser ermöglichen. Gemeinsam bilden diese Algen dichte Unterwasserwälder, die Lebensraum, Nahrung und Schutz für viele Meeresorganismen bieten – vom Kleinkrebs bis zum Fischlaich. Sie sind eine tragende Säule im marinen Ökosystem der Nordsee.

Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg hat sich die Pflanzenwelt Helgolands erstaunlich regeneriert. Aus im Boden verbliebenen Samen erwuchs neues Leben. Gezielte Maßnahmen wie die Anpflanzung von Sanddorn auf der Düne haben zur heutigen Vielfalt beigetragen. Das vom Golfstrom beeinflusste milde Klima ermöglicht zudem einigen wärmeliebenden Gartenpflanzen, auf der Insel heimisch zu werden – ein stiller Zeuge der besonderen klimatischen Verhältnisse dieses Ortes.